Simbach. Die Hochwasser-Katastrophe 2016 beschädigte auch die Brücke über den Simbach in Moosmühle massiv. Die Überquerung wurde in den Tagen danach provisorisch instand gesetzt, weil man sonst keine befahrbare Ost-West-Verbindung in der Stadt gehabt hätte. Jetzt ist es endlich soweit: Die Bauarbeiten für die neue Brücke, die übrigens knapp 1,8 Millionen Euro kostet und vom Freistaat bezahlt wird, starten.
2021 teilte dann die Regierung von Niederbayern der Stadt mit, was man in Simbach ohnehin schon gewusst hatte: Eine Komplett-Sanierung der Brücke sei aufgrund des schlechten Allgemeinzustands nicht mehr wirtschaftlich, ein Neubau müsse her. Und jetzt, knapp sieben Jahre nach dem Hochwasser und zwei Jahre nach der Entscheidung der Regierung, ist es soweit: Die Bauarbeiten für die neue Brücke, die übrigens knapp 1,8 Millionen Euro kostet und vom Freistaat bezahlt wird, starten.
Die Bauverantwortlichen — Albert Prehofer vom Ingenieurbüro Behringer und Partner, Alois Blüml, Geschäftsführer der ausführenden Baufirma Neulinger — sowie Bauamtsleiter Benjamin Jäger und Bürgermeister Klaus Schmid erklärten am gestrigen Dienstag bei einem Vor-Ort-Termin die weiteren Schritte. Die wichtigste Info zuerst: Los geht’s schon kommende Woche.
Wer in den vergangenen Tagen die Lindenstraße im Bereich der provisorischen Brücke entlang gefahren oder gegangen ist, hat es vielleicht schon gesehen: Die Baustelle ist bereits eingerichtet.
„Jetzt beginnen die Vor- und Nebenarbeiten, die relativ aufwendig sind, etwa die Verlegung des Kanals, der Stromleitungs- und Telekomkabel“, erklärt Planer Albert Prehofer. „Bis Ende Juni wollen wir damit fertig sein, im Juli startet dann der eigentliche Brückenneubau. Die Arbeiten dafür werden sich bis in den Winter hinein ziehen. Wir schauen aber, dass wir Ende des Jahres damit fertig sind und die Brücke wieder befahrbar ist.“ Gesperrt ist die Brücke Moosmühle bereits nach Ende der Pfingstferien, also vorraussichtlich ab 12. Juni.
Die neue Simbach-Überquerung wird im Vergleich zur alten um einen Meter angehoben - und sie wird deutlich länger und Richtung Norden hin deutlich breiter werden: nämlich insgesamt 16 Meter lang und inklusive drei Meter Geh- und Radweg achteinhalb Meter breit. Und: Sie wird zweispurig befahrbar sein. „Es wird also die bisherige Engstelle dort beseitigt“, so Prehofer. „Außerdem wird sie wieder eine Traglast von 40 Tonnen haben.“ Über die provisorische Brücke dürfen momentan nur Fahrzeuge mit maximal zwölf Tonnen fahren.
Geh- und Radweg werden allerdings kurz nach der Brücke enden bzw. gehen dann in den Schotter weg, der jetzt als beliebte Abkürzung Richtung Schulzentrum genutzt wird, über. Eine Weiterführung die Lindenstraße entlang würde zusätzlichen Grunderwerb nötig machen. „Ohne geht es nicht, deshalb ist es schwierig“, so Bauamtsleiter Benjamin Jäger. Mit dem Brückenneubau findet auch der nötige Gewässerausbau statt, um ausreichenden Schutz vor Hochwasser gewährleisten zu können. Verklausungen, wie es sie bei der Katastrophe 2016 gab, sollen dann im Hochwasserfall nicht mehr passieren können. Unter der Brücke sind dann 16 Meter Platz für den Simbach, bisher waren es nur acht. Bis zu 115 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sollen künftig laut Planer Prehofer im Extremfall durchfließen können. Man sehe, dass „hier Profis am Werk sind“, dankte Bürgermeister Schmid den Planern und der ausführenden Baufirma. Und er bedankte sich auch bei den Anwohnern „für die absolut unkomplizierten Grundstückverhandlungen“, denn, um die Brücke zu verbreitern, musste die Stadt Flächen ankaufen.
Quelle | 05.2023