Auftakt zum Kläranlagen-Bau

Metten. Endlich, schnell, gemeinsam und nachhaltig − diese vier Adjektive beschreiben recht gut die Generalsanierung der Mettener Kläranlage durch den Zweckverband Abwasserbeseitigung Metten-Offenberg. Mit Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber ist am Montagmittag der symbolische erste Spatenstich für das rund 7,5 Millionen Euro teure Projekt vollzogen worden. Zuletzt wurde mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren gerechnet.

Mettens Bürgermeister und Zweckverbandsvorsitzender Andreas Moser erinnerte an die lange Vorgeschichte zur Sanierung der Kläranlage aus dem Jahr 1976. Die Notwendigkeit hatte schon lange festgestanden. "Über ein Jahrzehnt wurde dann mit der Nachbargemeinde Offenberg debattiert, gefeilscht und – ich sage mal vornehm ausgedrückt – disputiert", sagte Moser. Der Fortschritt sei jedoch sehr zäh gewesen. "Nach der Kommunalwahl 2020 ging es dann schnell", so Moser, man habe es geschafft, innerhalb von zwei Jahren ein Zeitungsseiten füllendes Thema "sachbezogen, pragmatisch und interkommunal" zu lösen. Mit seinem Offenberger Kollegen Hans-Jürgen Fischer sei er sich schnell über die Prämissen der Sanierung einig gewesen: schnell vorantreiben und die Abwasserqualität Richtung Donau verbessern. Und auch dem Klimaschutz wird große Bedeutung beigemessen. Die neue Kläranlage wir um zwei Tonnen CO2 pro Tag weniger ausstoßen als die bisherige. Der alte zylindrische Bau das alten Tropfkörpers wird mit Photovoltaik-Anlage an den Seitenwänden und Windkraft am Dach ausgestattet. Im Zweckverband und gemeinsamen Kommunalunternehmen (gKU) Abwasserdienstleistungen Donau-Wald denke man innovativ weiter. So stellte Moser die Möglichkeit von Wärmegewinnung aus dem Abwasser in den Raum.

Umweltminister Glauber zeigte sich beeindruckt vom nachhaltigen und interkommunalen Ansatz der Sanierung. Er sprach von einem "Königsweg", wie man hier die Herausforderung der Kläranlagensanierung angehe. Er forderte allgemein ein Umdenken in der kommunalen Trinkwasser- und Abwasserbewirtschaftung. Die Zeiten, in denen der "Bauhof das so einfach mitmacht" seien vorbei. Dafür seien die Fragen mittlerweile viel zu komplex, deshalb sei es gut, wenn hier Know-how interkommunal gebündelt werden wie beispielsweise durch das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) Abwasserdienstleistungen Donau-Wald, zu dem auch Metten und Offenberg gehören. Bei dessen Gründungsversammlung Anfang Oktober hatten Fischer und Moser den Umweltminister zum Spatenstich der Kläranlage eingeladen. Glauber sagte spontan zu und hielt Wort.

Mit dabei waren auch die Landtagsabgeordneten Bernd Sibler und Katrin Ebner-Steiner sowie Vertreter der beteiligten Behörden und Firmen.

 

Quelle | 04.2022